Q2-GTE
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Querschnittsbereich 2: Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin (GTE)
Liebe Studierende,
bitte beachten Sie aktuelle Regelungen und Hinweise zum Coronavirus und dessen Auswirkungen auf die FAU:
Die Approbationsordnung für Ärzte (ÄAppO) vom 27. Juni 2002 sieht für die ärztliche Ausbildung den Unterricht in Einzelfächern und Querschnittsbereichen vor. Der Querschnittsbereich 2 „Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin“ (GTE) liegt mit zwei Semesterwochenstunden in Erlangen im 3. Klinischen Semester und wird vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin durchgeführt. Unterrichtsformen sind eine Hauptvorlesung zur Geschichte und Ethik der Medizin im Plenum der Studierenden und thematisch orientierte Seminare mit ca. 10-15 Teilnehmer*innen und Teilnehmern.
Der Querschnittsbereich GTE thematisiert geistes- und kulturwissenschaftliche Probleme der Medizin und des Gesundheitswesens. Analysiert wird, wie in verschiedenen historischen Epochen, einschließlich der Gegenwart, das Wissen über Natur und Mensch, Gesundheit, Krankheit und Heilung konzeptualisiert bzw. gewonnen wurde und wird. Hierbei sind kulturelle, politische und ökonomische Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Weiterhin geht es um Formen der Arzt-Patient-Beziehung, den Gesundheits- und Heilermarkt sowie ethisch-philosophische Grundfragen in ihrer jeweiligen historischen und kulturellen Bedingtheit.
In den Seminaren werden dazu ausgewählte Themen aus den Bereichen der Medizingeschichte, Medizintheorie und Medizinethik problematisiert und vertieft.
Notwendige Voraussetzungen für den Erwerb des benoteten Leistungsnachweises im Querschnittsbereich Q2 sind die regelmäßige Teilnahme an der Hauptvorlesung „Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin“ (1SWS) und das Bestehen der Abschlussklausur über den Inhalt der Vorlesung; Voraussetzung für die Zulassung zur Klausur ist die regelmäßige Teilnahme an einem der Q2 Seminare (1SWS). In den Seminarkursen wird aktive Mitarbeit, u.a. durch die Mitgestaltung einer Unterrichtseinheit (Kurzreferat), erwartet.
Die Klausur im Wintersemester 2020/21 am Donnerstag, 17. Dezember 2020, entfällt. Ein Ersatztermin wird zeitnah bekanntgegeben.
Die Ergebnisse werden im MeinCampus-System eingetragen und können im Sommersemester ab Anfang September und im Wintersemester ab Anfang März eingesehen werden.
Bitte beachten Sie für das Wintersemester 2020/21:
Der Unterricht im Querschnittsbereich 2 – Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin verteilt sich – auch online – auf die Vorlesung und die Seminare. Die Vorlesung können Sie auf StudOn ansehen. Der Vorlesungsstoff ist am Ende des Semesters Teil einer Klausur. Die 11 angebotenen Seminare bieten Vertiefungen zu einzelnen Themata aus dem Spektrum. Der Besuch und die rege Beteiligung an einem der Seminarangebote ist Teil der Gesamtleistung im Querschnittsbereich 2.
Die Einschreibung für die Seminargruppen für das Wintersemester 2020/21 erfolgt ab Dienstag, 1.09.2020, 18.00 Uhr über Mein Campus. Student*innen die im gleichen Semester für ein GTE-Seminar eingetragen sind, werden automatisch in „Mein campus“ zur Klausur angemeldet. Falls Sie krankheitsbedingt oder aus anderen Gründen nicht an der Klausur teilnehmen können, setzen Sie sich bitte vorab mit dem Sekretariat des Lehrstuhls für Geschichte der Medizin in Kontakt (Tel: 09131/85-22308, E-Mail:renate.rittner@fau.de). Vorlesung und Seminar müssen im selben Studiensemester besucht werden. Wiederholer werden automatisch wieder zur Klausur angemeldet. Das Seminar muss nicht erneut besucht werden. Der erneute Besuch der Vorlesung ist freigestellt.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Sie ein über „Mein Campus“ gewähltes Seminar nicht wechseln können.
Bei organisatorischen Fragen zur Einschreibung wenden Sie sich bitte nicht an die Dozenten, sondern an das Sekretariat des Lehrstuhls für Geschichte der Medizin (Tel: 09131/85-22308, E-Mail: renate.rittner@fau.de).
Übersicht Q2-Kurse und Vorlesung
Dozent: Prof. Dr. Karl-Heinz Leven
Erste Sitzung: Freitag, 23.10.2020, 11:15-12:45 Uhr
Ort: Harald-zur-Hausen-Hörsaal
Seminar: Freitag, 06.11.2020, 13:00-19:00 Uhr
Ort: Harald-zur-Hausen-Hörsaal
Seminarbeschreibung
Dozent: Prof. Dr. Karl-Heinz Leven
Erste Sitzung: Freitag, 23.10.2020, 14:30-16:00 Uhr
Ort: Harald-zur-Hausen-Hörsaal
Seminar: Freitag, 13.11.2020, 13:00-19:00 Uhr
Ort: NOZ, Ulmenweg 18, Unterrichtsraum U1
Seminarbeschreibung
Literatur
Dozent: Karl-Heinz Leven
Erste Sitzung: Freitag, 23.10.2020, 16:30-18:00
Ort: Harald-zur-Hausen-Hörsaal
Seminar: Freitag, 20.11.2020, 13:00-19:00 Uhr
Ort: Harald-zur-Hausen-Hörsaal
Seminarbeschreibung
Literatur
Dozent: Susanne Ude-Koeller
Online-Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Seminarbeschreibung
Literatur
Dozent: Fritz Dross
Präsenztermin: Freitag, 06.11.2020
Ort: Konferenzraum INZ
Online-Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben
Seminarbeschreibung
Literatur
Dozenten: Prof. Dr. Andreas Frewer, M.A. / PD Dr. Andreas Reis, M.Sc.
Erste Sitzung (Online): Mittwoch, 4.11.2020, 18.00-20.00 Uhr.
Ort:
Blockseminar (Online): Freitag, 20.11.2020, 15.00-20.00 und Samstag, 21.11.2020, 10.00-15.00 Uhr.
Ort:
Seminarbeschreibung
Wie kann eine gute und gerechte(re) Medizin auf der ganzen Welt erreicht werden? Wofür sollte man sinnvoller Weise Ressourcen im Gesundheitswesen einsetzen? Welche ethischen Prinzipien können individuelles und staatliches Handeln leiten? Das Seminar geht dabei auf Entwicklung und Grundlagen von Public Health und Global Health Ethics ein. Strukturen und Organisationen auf nationaler wie auch globaler Ebene werden vorgestellt sowie am Beispiel von ausgewählten Themenfeldern erläutert: Resourcen-Allokation und Prioritätensetzung, Infektionskrankheiten und Pandemien, Organhandel und Medizintourismus, Neue Technologien (Big Data und KI), Gesundheitsförderung und (Interessen-)Konflikte. Ergänzend werden exemplarische WHO-Fallstudien präsentiert, die u.a. einen besonders aktuellen Schwerpunkt im Bereich „Menschenrechte und Ethik bei Pandemien“ setzen.
Literatur
Dozent: Prof. Dr. Andreas Frewer, M.A.
Erste Sitzung (Online): Dienstag, 3.11.2020, 18.00-20.00 Uhr.
Ort:
Blockseminar (Online): Freitag, 13.11.2020, 15.00-20.00 und Samstag, 14.11.2020, 10.00-15.00 Uhr.
Ort:
Seminarbeschreibung
Ethische Fragen werden in der Medizin immer wichtiger. Auch durch den demographischen Wandel ergeben sich zunehmend moralische Konflikte bei der Behandlung oder Versorgung älterer Menschen und hochbetagter Patienten. Welche speziellen Bedürfnisse haben Senioren in unserer Gesellschaft, welche Fragen der Nichtdiskriminierung und Verteilungsgerechtigkeit gibt es im Gesundheitswesen? Das Seminar schlägt einen Bogen von generellen menschenrechtlichen Dimensionen hin zu spezifischen ethischen Problemen in der Praxis: Wie können trotz Schwierigkeiten mit Ageism, Pflegemangel und Stigmatisierung gute Behandlung und gerechte Allokation für die Medizin gewährleistet werden? Welche besonderen vulnerablen Situationen sind bei Patientenverfügungen und Beratung im hohen Alter oder für Personen mit Demenz zu berücksichtigen? In Referaten sowie Beiträgen aus dem Graduiertenkolleg „Menschenrechte und Ethik in der Medizin für Ältere“ wird das Themenfeld erörtert.
Literatur
Aronson, P./Mahler, C. (2016): Menschenrechte in der Pflegepraxis – Herausforderungen und Lösungsansätze in Pflegeheimen. Berlin: Deutsches Institut für Menschenrechte.
Dammann, R./Gronemeyer, R. (2009): Ist Altern eine Krankheit? Wie wir die Herausforderungen der Demenz bewältigen. Frankfurt a.M.: Campus.
Frewer, A./Bergemann, L./Schmidhuber, M. (Hrsg.) (2015): Demenz und Ethik in der Medizin. Standards zur guten klinischen Praxis. Jahrbuch Ethik in der Klinik 8. Würzburg: Königshausen & Neumann.
Kruse, A. (2016): Lebensphase hohes Alter. Verletzlichkeit und Reife. Heidelberg u.a.: Springer.
Remlein, K./Nübel, G. (2001): Der alte Mensch im Krankenhaus – Umsorgt oder entsorgt? Neumünster: Ed. Jakob van Hoddis im Paranus-Verlag.
Dozent: Fritz Dross
Online-Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben
Seminarbeschreibung
Dozent: PD Dr. med. Rainer Erices
Erste Sitzung (Online-Konferenz): Dienstag, 10.11.2020, 16.00-18.00 Uhr.
Blockseminar (Online): Samstag, 28.11.2020, 10.00-18.00 Uhr.
Ort:
Seminarbeschreibung
Wir beschäftigen uns mit dem Verhältnis von Medizin und Moral in deutschen Diktaturen im 20. Jahrhundert. Wir betrachten das Wirken von Ärzten unter den gegebenen Umständen. Waren Mediziner Täter, waren sie Opfer? Wie reagierten sie auf staatliche oder ideologische Vorgaben?
Beispielhaft betrachten wir Problemfelder wie „Euthanasie“, Zwangssterilisation oder Menschenversuchen im Dritten Reich und deren Aufarbeitung nach 1945. Wie wurden Ärzte zu Tätern, wie bewerteten sie ihr Tun? Unser Blick gilt besonders der DDR. Die Politik propagierte beständig, „Alles zum Wohle des Volkes“ zu tun. Bis heute gilt das Gesundheitswesen der DDR für viele Menschen als vorbildlich und bewahrenswert. Tatsächlich agierten Ärzte in einer Mangelwirtschaft, viele wollten das Land verlassen, es fehlte an Gebrauchsmaterialien, moderner Technik, Medikamenten. Der bauliche Zustand und die Hygiene waren teilweise katastrophal. Viele Ärzte arbeiteten als Geheimdienst-Spitzel, etliche brachen ihre ärztliche Schweigepflicht. Wir diskutieren, was es für Ärzte beispielsweise bedeutete, Mauertote zu obduzieren. Wie sind klinische Prüfungen von Medikamenten in einem diktatorischen Staat zu bewerten?
Im Seminar beschäftigen wir uns mit dem potenziellen Konflikt zwischen ärztlichem Berufsethos und von außen vorgegebenen Bedingungen, die diesem Ethos widersprechen.
Wir diskutieren die mögliche „politische Rolle“ des Arztberufes. Gemeinsam beschäftigen wir uns mit medizinethischen Fragestellungen, die sich daraus für das eigene Tun ergeben.
Ablauf
Literatur
Aly, Götz: Die Belasteten. „Euthanasie“ 1939-1945. Eine Gesellschaftsgeschichte, Frankfurt am Main 2013.
Bettin, H./Gadebusch Bondio, M. (Hrsg.) (2010): Medizinische Ethik in der DDR Erfahrungswert oder Altlast? Pabst Science Publishers, Lengerich u.a.
Bruns, Florian: Medizinethik im Nationalsozialismus. Entwicklungen und Protagonisten in Berlin (1939-1945), Stuttgart 2009.
Ernst, A.-S. (1997): Die beste Prophylaxe ist der Sozialismus: Ärzte und medizinische Hochschullehrer in der SBZ/DDR 1945-1961. Münster u.a.
Frewer, A./Erices, R. (Hrsg.) (2015): Medizinethik in der DDR. Moralische und menschenrechtliche Fragen im Gesundheitswesen. Stuttgart.
Kumbier, E./Steinberg, H. (Hrsg.) (2018): Psychiatrie in der DDR. Beiträge zur Geschichte. Berlin.
Mitscherlich, A./Mielke, F. (1978): Medizin ohne Menschlichkeit. Dokumente des Nürnberger Ärzteprozesses. Frankfurt am Main.
Müller, K.-D. (1997): Die Ärzteschaft im staatlichen Gesundheitswesen der SBZ und der DDR 1945-1989. In Robert Jütte (Hrsg.) (1997): Geschichte der deutschen Ärzteschaft. Köln, S. 243-273.
Mielke, U./Kramer, K. (2004): Die Medizinische Akademie Magdeburg und das Ministerium für Staatssicherheit. Band 11. Magdeburg.
Stein, R. (1992): Die Charité 1945-1992. Ein Mythos von innen. Berlin.
Süß, S. (1999): Politisch missbraucht? Psychiatrie und Staatssicherheit in der DDR. Berlin.
Weil, F. (2008): Zielgruppe Ärzteschaft. Ärzte als inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Göttingen.
Dozent: Nadine Metzger
Einzeltermine: Jeweils Donnerstags, 05.11.20 / 12.11.20 / 19.11.20 / 26.11.20 / 03.12.20, 16.15-18.00 Uhr
Ort: Oberer Hörsaal Pathologie
Seminarbeschreibung
Einführende Literatur
Dozent: Fritz Dross
Online-Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben